Nachstehende Überlegungen referieren Ergebnisse aus der Moral- und Religionsforschung, die eine eindeutige Zuordnung der Moralerziehung in die Fächer Religion oder Ethik ungeeignet erscheinen lassen. Es wird der Nachweis erbracht, dass die bloße Vermittlung moralischer Inhalte und Prinzipien keine Gewähr für die Stärkung der moralischen Urteilsfähigkeit bei Jugendlichen bietet. Dies wird bei Jugendlichen mit dogmatisch orientierter Religiosität - wie sie vor allem in religiösen Sondergemeinschaften gepflegt wird besonders deutlich. Forschungsergebnisse belegen für diese Gruppen unterdurchschnittliche Werte in der moralischen Urteilsfähigkeit. Bei einer zunehmend multikulturellen und multikonfessionellen Schülerschaft wird daher die Integration der Unterrichtsfächer Religion und Ethik favorisiert.
Enthalten in:
Theo-Web [Elektronische Ressource]; 2009/2 Zeitschrift für Religionspädagogik
(2009)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Theo-Web
Personen: Kietzig, Bernd
Kietzig, Bernd:
Religionsunterricht versus Ethikunterricht - tertium (non) datur?! / Bernd Kietzig, 2009. - S.86-98 - (Theo-Web [Elektronische Ressource])
Zeitschriftenartikel