Die neutestamentlichen Erzählungen von Heilungswundern Jesu sind in vielerlei Hinsicht schwierige Texte für den Religionsunterricht. Kinder im Grundschulalter können von ihnen kognitiv überfordert werden. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe bezweifeln oftmals die Geschichtlichkeit der Texte, da sie einen Widerspruch zur Wirklichkeit wahrnehmen und die von der Allmacht Jesu handelnden Geschichten nicht mit dem Leid in der Welt in Einklang bringen können. Zudem ziehen die Heilungswunder Jesu Kritik aus der Disability-Perspektive auf sich, weil sie einer Abwertung nicht normgemäßer Körperlichkeit Vorschub leisten können. Andererseits sind die Heilungen Jesu für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Zug seines Wirkens. Die Heilungswunder stellen für den Religionsunterricht zwar schwierige, aber keineswegs zu schwierige Texte dar und bieten vielfältige Lernchancen.
The New Testament narratives of Jesus' miracles of healing are difficult texts for religious education in many respects. Children of primary school age can be cognitively over-whelmed by them. Secondary school students often doubt the historical nature of the texts because they perceive a contradiction to reality and cannot reconcile the stories of Jesus' omnipotence with the suffering in the world. Moreover, Jesus' miracles of healing attract criticism from the perspective of disability, because they can encourage a devaluation of non-standard physicality. On the other hand, Jesus' healings in the eyes of children and young people are an important feature of his work . The miracles of healing are difficult but by no means too difficult texts for religious education and offer many opportunities for learning.

Enthalten in:
Theo-Web [Elektronische Ressource]; 2018/1 Zeitschrift für Religionspädagogik (2018)

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Serie / Reihe: Theo-Web

Personen: Kollmann, Bernd

Schlagwörter: Religionsunterricht Heilung Religionsdidaktik Unterrichtsinhalt Hermeneutik Wundergeschichten Jesusbild