Margitta Kunert-Zier denkt über den Standort einer geschlechtsbezogenen Jugendarbeit nach. Der Titel "Sehen und ertragen, dass Mädchen und Jungen gut miteinander auskommen" ist offensichtlich an Fachkräfte adressiert, die in der Mädchen- und Jungenarbeit an geschlechtshomogenen Gruppen als Prinzip festhalten wollen. Die Autorin zitiert einen befragten Jugendarbeiter mit der Einsicht: "Jungenarbeit und Mädchenarbeit müssen ineinandergreifen". Solche Positionen hat die Autorin im Rahmen einer qualitativen Studie dokumentiert, in deren Rahmen Fachkräfte der Mädchen- und Jungenarbeit zu ihren Zielen, Konzeptionen und Alltagserfahrungen befragt wurden. Die Autorin geht davon aus, dass in diesem Praxisfeld ein Perspektivenwechsel von der Geschlechtergruppe zum Individuum stattgefunden hat. Es gehe darum, Konzepte zu finden, die dem Alter, dem Entwicklungsstand sowie der sozialen und kulturellen Herkunft der jeweils ganz konkreten Mädchen und Jungen angemessen seien. Dazu sei eine Abkehr von dogmatischen Geschlechtertheorien und von Leitbildern für Weiblichkeit und Männlichkeit unerlässlich.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/12 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2008)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Kunert-Zier, Margitta
Kunert-Zier, Margitta:
Sehen und ertragen, dass Mädchen und Jungen ganz gut miteinander klar kommen : Perspektiven geschlechtsbezogener Kinder- und Jugendarbeit aus der Sicht sozialpädagogischer Fachkräfte / Margitta Kunert-Zier, 2008. - S.513-520 - (deutsche jugend) Jugend und Geschlecht
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