Rorty, Richard: Kontingenz, Ironie und Solidarität. -
In der erziehungswissenschaftlichen Diskussion wird die Selbsterschaffungstheorie R. Rortys insbesondere unter dem Gesichtspunkt des Werdens einer kontingenten, differenten Individualität rezipiert. Über den Anknüpfungspunkt an das Kontingenzproblem hinaus sehe ich eine Reihe von Unvereinbarkeiten zwischen dem Begriff der Bildsamkeit und dem Selbsterschaffungskonzept. - Die Rezeption Rortys in der Erziehungswissenschaft hängt mit der Kritik an Identitätsvorstellungen des Ichs zusammen, gegen die die Kontingenzerfahrung geltend gemacht wird. Indessen gibt es bildungstheoretische Anschlußmöglickeiten an das Problem der Kontingenz, wie an Herbarts frühen Texten gezeigt wird.
In the educational debate, R. Rorty's theory of self-creation is discussed above all from the perspective of the emergence of a contingent, different individuality. Despite the common concept of contingency, there still exist incompatibilities between the concept of educability (Bildsamkeit) and the concept of self-creation. The reading of Rorty by educational science is connected with the critique of identity conceptions, in opposition to which the experience of contingency is asserted. However, educational-theoretical approaches to the problem of contingency do exist, as illustrated by Herbart's early work.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1996/5
(1996)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Hellekamps, Stephanie
Hellekamps, Stephanie:
Selbsterschaffung und Bildsamkeit : bildungstheoretische Überlegungen zu Rortys Konzept des "creation of the self" / Stephanie Hellekamps, 1996. - S.767-779 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel