Bei aller verbaler Dramatik in der Überschrift1 erscheint das von Lipsmeier (in seinem Beitrag für dieses Heft der BbSch) skizzierte Konzept eines Bachelorlehrers zur Behebung des Gewerbelehrermangels zunächst weit weniger radikal als es zunächst klingt. Mit Verweis auf von ihm bereits in den 1970er-Jahren publizierte Überlegungen zur Vertikalisierung der Lehrerschaft bzw. -bildung skizziert er im Prinzip ein gestuftes Modell der Lehrerbildung für berufliche Schulen. Im Gegensatz zu der im Regelfall wenig belastbaren Behauptung der Beschäftigungsfähigkeit von BA-Absolventen im Rahmen der gängigen konsekutiven BA-/MA-Studienkonzeption für die Lehrertätigkeit an beruflichen Schulen könnte Lipsmeiers curriculare Konzeption hier tatsächlich eine sinnhafte Beschäftigungsoption ermöglichen. Zumindest strategisch geschickt ist zudem Lipsmeiers Zurückhaltung, indem er seinen Vorschlag lediglich als Ergänzung der existierenden Lehrerbildungskonzepte verstanden wissen und zudem auch an zentralen KMK-Standards im Grundsatz ausdrücklich festhalten will.2 Damit gewinnt der Vorschlag von Lipsmeier in der Diskussion und den Bemühungen um eine quantitativ wie qualitativ befriedigende gewerblich-technische Lehrerbildung zugleich an Gewicht.

Enthalten in:
Die berufsbildende Schule; 2014/7/8 Zeitschrift des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (2014)

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Serie / Reihe: Die berufsbildende Schule

Personen: Bals, Thomas

Schlagwörter: Lehrerausbildung Berufsschule Kommentar Bachelor