Andreas Joppich präsentiert eine Reihe von Praxisbeispielen für Umweltbildung mit Jugendlichen aus "bildungsfernen" Milieus und arbeitet ihre Erfolgskriterien heraus. Der Autor hält es für wichtig, in solchen Projekten eine Verbindung zwischen Rücksichtnahme, Vertrauen und Umweltschutz herzustellen. Seine Grundthese lautet: Nur wer Vertrauen in die Gesellschaft setzt, ist auch bereit, rücksichtsvoll mit ihren Grundlagen umzugehen. Deshalb, so Joppich, muss Fairness ein zentrales Prinzip des Umweltschutzes werden. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist für den Autor die Selbstreflexion, mit der Jugendliche sich selbst erkennen und sich aus ihrer benachteiligten Lage befreien können. Nur wer selbstreflexiv ist, kann auch seine eigene Rolle im gesellschaftlichen und ökologischen System reflektieren, lautet eine Einsicht, die der Autor an praktischen Beispielen erklärt. Drittens, so Joppich, erfordert die erfolgreiche Umsetzung ökologischen Wissens in Handeln gemeinsame Lernprozesse, die nicht als hierarchische Belehrung stattfinden, sondern aus der Mitte der jeweiligen sozialen Gruppe heraus entstehen. Peer-Education und aktivierende Methoden sind hierfür methodische Zugänge, die die subjektiven Sichtweisen der Zielgruppe ernst nehmen und diese dabei unterstützen, ihr Potenzial zu entfalten. In den Projekten, die der Autor darstellt, stehen der Umgang mit Emotionen, der Zusammenhalt in einer Gruppe und eine Verbesserung des Selbstwertgefühls auf dem Programm. Als methodische Option wird u.a. der Live-Krimi "Dem Müll auf der Spur" vorgestellt; er stellt eine Verbindung zwischen persönlicher Rücksichtnahme und ökologischem Verhalten her. Es handelt sich um ein interaktives Theaterstück, in dem die Teilnehmenden mit den Folgen eines Umweltverbrechens konfrontiert werden.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2013/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2013)

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Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Joppich, Andreas

Schlagwörter: Jugendlicher Benachteiligung Peer-Education Subjektorientierung Bildung für nachhaltige Entwicklung