Der Schweizer Franziskaner-Pater Gregor Girard (1765-1850) war ein wichtiger und vielseitiger Vordenker und Gestalter der Volksschule. Dennoch ist er kaum bekannt oder gilt lediglich als lokale Grösse, dem es an Originalität fehle. Die Girard-Rezeption hat dessen facettenreiche Schulkonzeption auf den wechselseitigen Unterricht verkürzt und bestenfalls seine Unterrichtskunst honoriert. Zudem stand Girard im Schatten des Pestalozzi-Kults. Dieses Bild muss korrigiert werden. Anhand der Rezeptionsgeschichte lässt sich illustrieren, dass es stark von Slogans, "neuen" Begriffen, Anhängern und Mythen abhängt, ob ein Autor Einzug in die Geschichte der Pädagogik findet. Insofern wird die Kanondebatte aufgegriffen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2011/4
(2011)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Bertschy, Beat
Bertschy, Beat:
Unbekannt, unverstanden, unterschätzt - Gregor Girards facettenreiche Schulpädagogik / Beat Bertschy, 2011. - S.572-588 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel