Im Hinblick auf das besondere Verwandtschaftsverhältnis von Judentum, Christentum und Islam wird heute auch von ?abrahamitischer Ökumene? gesprochen. Aufgrund religionsgeschichtlicher und fundamentaltheologischer Erwägungen sollten sie jedoch besser als ?abrahamitische Religionen? bezeichnet werden. Ihre gemeinsamen Wurzeln konstituieren eine andere Ausgangslage für den interreligiösen Dialog als sie etwa für das Gespräch mit Hinduismus, Buddhismus oder den Stammesreligionen gegeben ist. Jede der drei Religionen hat jedoch in ihrem eigenen Traditions- und Identitätsbildungsprozess Abraham für sich reklamiert. In diesem Sinne trennt Abraham mehr als dass er eint. Diese Spannung gilt es im interreligiösen Dialog auszuhalten.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2002/5 Zweimonatsschrift
(2002)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Küster, Volker
Küster, Volker:
Verwandtschaft verpflichtet : Erwägungen zum Projekt einer "Abrahamitischen Ökumene" / Volker Küster, 2002. - S.384-398 - (Evangelische Theologie) Abraham trennt! Abraham vereint?
Zeitschriftenartikel