In vielen Religionen finden sich unterschiedliche Praktiken des Fastens. Die biblische Überlieferung Alten und Neuen Testamentes sieht das Fasten unter ambivalenten Aspekten: einerseits erscheint es als Weg der Reinigung und Bereitung für die Gottesbegegnung, andererseits wird vor einer Veräußerlichung eines bloßen religiösen Betriebes gewarnt. Jesus bricht mit der herkömmlichen Fastentradition - mit ihm ist Gottes Heil gegenwärtig. In der Alten Kirche und im Mittelalter finden sich starke Fastentraditionen, die das Fasten als spirituellen Weg, aber auch als verdienstliches Werk betrachten. Die Reformation tut das Fasten nicht ab, bestreitet aber seinen Verdienstcharakter. Das öffnet den Weg für eine vielfältigen Fastenpraxis, wie sie sich in Freikirchen, Communitäten und schließlich in der Aktion "Sieben Wochen ohne" findet.
Different practices of fasting can be found in many religions. The biblical tradition of the Old and New Testament sees fasting under ambivalent aspects: on the one hand it appears as a way of purification for the encounter with God, on the other hand there is a warning against alienating a mere religious activity. Jesus breaks with the former traditon of fasting - God's salvation is present in him. In the early church and in the Middle Ages there are strong fasting traditions that regard fasting as a spiritual path, but also as a meritorious work. The Reformation does not dismiss fasting, but denies its meritorious character. This opens the way for a diverse fasting practise, as found in free churches, communities and finally in the "Seven Weeks Without" campaign.

Enthalten in:
Pastoraltheologie; 2023/1 Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft (2023)

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Serie / Reihe: Pastoraltheologie

Personen: Wulfert, Heiko

Schlagwörter: Evangelische Kirche Bibel Fasten Alte Kirche Kommunität