Wenn Gott fehlt ... : Gedanken zu einer Preisfrage. -
Enger, Philipp: Hermneutik - das Verstehen verstehen. -
Beuscher, Bernd: Es gibt ein Drittes - transmortalisch und transdigital. -
Begeisterung und Entsetzen - Technischer Fortschritt löst stets beides aus. Das ist schon so gewesen, als die ersten Auto-Mobile im Schritttempo über Kutschenpfade holperten. Beide Reaktionen gehören zusammen. Menschen werden zu Schöpfern - Großartig, was der Mensch alles kann! Aber zugleich auch unheimlich: Übernehmen wir uns? Geben wir, je mehr wir unser Leben und unsere Welt beherrschen, Stück um Stück die Kontrolle aus der Hand? Lisa malt dieses Unheimliche: Da ist ein gebrochener Ast im Vordergrund, der gerade neue Triebe bildet. Das typisch trotzige Trotzdem der Natur, die wegen alle Widerstände ins Leben drängt. Das zarte Grün leuchtet geradezu. Schauplatz ist ein Bergsee. Hellgrünes Wasser, ungestörte Oberfläche. Dahinter das Bergpanorama, grauer Fels, malerisch, vielleicht schneebedeckt. Aber dann - zwischen den beiden Gipfeln: vielleicht eine Staumauer, gewiss eine Fabrik und ganz gewiss gruselig: eine übergroße rote Hand, die sich aus dem Nichts zwischen den Bergen nach vorn drängt, zum See, zum neugeborenen Leben. Der Zeigefinger ist ausgereckt - wie bei Michelangelos "Schöpfung des Adam"; nur dass diese Geste beim alten Meister verheißungsvoll ist und dankbar entgegnet wird, während sie hier: droht und erschreckt. Dies ist nicht Gottes Hand, dies ist die Hand des Menschen, der Gottes Schöpfermacht nachahmt und pervertiert. Denkt die Betrachterin! Aber Achtung: So ein Bild sieht jede:r anders. Kommt diese Hand vielleicht Ihnen anders vor? Hat sie das neue Grün geschaffen? Die Künstlerin wird nicht gefragt - auch nicht, ob sie an Michelangelo gedacht hat. Sie hat das Bild im Wortsinn: frei gegeben. Die Beiträge hinter dieser Front-Seite jedenfalls kreisen um Gott; sie tragen Religion, Glauben, Heilige Schrift mit in die Suche nach Wahrheit. Was würde fehlen, wenn Gott fehlt? Der Schreibwettbewerb einer Schweizer Landeskirche, der in einem Buch dieses Titels dokumentiert sieht, hat im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum Aufmerksamkeit erregt 'bb' findet die Frage immer noch gut; und die Antworten spannend. Bibellesen in der Spätmoderne - liest nicht jede:r, was er lesen will? Was Umberto Eco für erzählende Literatur behauptet, dürfte für die Bibel erst recht gelten: Es gibt auch Grenzen der Interpretation. Philipp Enger schreibt für 'bb' über die verschiedenen Versuche, die Bibel sinnvoll zu verstehen, und die verschiedenen Ansätze biblischer Hermeneutik. Zu den neuen Entwicklungen, die gegenwärtigbegeisternwie erschrecken, gehört K.I., künstliche Intelligenz. Bernd Beuscher hat dazu sozusagen zwei Meinungen: Bremsen bringt nichts. Aber: Nehmen wir also umso fester selbst das Steuer in die Hand. Und außerdem: Es gibt noch mehr, viel mehr ...
Enthalten in:
braunschweiger beiträge; 2023/1(168) zur Religionspädagogik
(2023)
Serie / Reihe: braunschweiger beiträge
Was kann ich glauben? : Darf's ein bisschen weniger / viel mehr sein?, 2023. - Seite 46-66 - (braunschweiger beiträge)
Zeitschriftenartikel