Der Beitrag untersucht die erziehungswissenschaftliche Verarbeitung des gesellschaftlichen Modernisierungsschubs um 1800 am Beispiel der Bildungsauffassung von Schleiermacher. An seinen Texten zur Subjekt- und Gesellschaftstheorie wird gezeigt, in welcher Weise Schleiermacher die Konstitutionsprobleme moderner Subjektivität angesichts der Abhängigkeit des Subjekts vom Sozialen sowie der Pluralisierung der gesellschaftlichen Sphären reflektiert. Der Versuch, mit Hilfe seiner Theorie der Erziehung die soziale und subjektive Fragmentierung zu überwinden, stützt sich letztlich auf einen religiösen Begriff von Bildung, der ihm erlaubt, die Affirmation der zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse mit der Hoffnung auf eine pädagogisch zu betreibende Einigung und Besserung zu verknüpfen.
This contribution investigates the pedagogical treatment of the modemization about the year 1800 in the educational theorie of Schleiermacher. By looking at his approaches to subjektivity and society it is demonstrated, how Schleiermacher reflects on constitutional problems of subjektivity with regard to social dependency of the individual and pluralitation of social spheres. His attempt to overcome social and individual fragmentation with the help of an educational theory relies on a religious concept of "Bildung", which allows the affirmation of contemporary conditions to be combined with the hope of a pedagogically engineered unification and improvement.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1998/2
(1998)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Sting, Stephan
Sting, Stephan:
Einigung und Differenz : zum Verhältnis von Subjekt und Sozialem im Bildungsdenken von Schleiermacher / Stephan Sting, 1998. - S.296-308 - (Zeitschrift für Pädagogik) Koedukationsforschung
Zeitschriftenaufsatz