Unsere Gesellschaft produziert stets neue Rituale mit performativem Charakter. Neben klassischen Übergangsritualen bilden sich Mikrorituale des Alltags und gruppeninterne Rituale aus, wie LAN-Partys oder Breakdance Gruppen von Jugendlichen. Das Performative der Rituale geht mit Spiel, Bewegung und sozialem Handeln einher und hat immer auch eine ästhetische Dimension. Rituale sind ein zentrales Element der Körperanthropologie und bilden Brücken zwischen den sich zunehmend ausdifferenzierenden gesellschaftlichen Gruppierungen. Somit bleiben Rituale konstitutiv und bewirken, dass sich gesellschaftliche Gemeinschaften sich voneinander unterscheiden und dennoch kooperieren können.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2015/3 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2015)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Wulf, Christoph
Wulf, Christoph:
Wie ritualproduktiv ist die heutige Gesellschaft? : Kulturanthropologische Beobachtungen / Christoph Wulf, 2015. - S.139-145 - (Praktische Theologie) Neue Rituale
Zeitschriftenaufsatz