Der Papst
Zeitschrift

Anlässlich des Todes von Papst Johannes Paul II. haben die Medien weltweit eine ungeheure Informationskampagne gestartet, die kaum ein Detail aus dem Leben und Sterben des vorigen Papstes offen ließ. Dazu möchte diese Ausgabe keinen Beitrag leisten.
Vielmehr soll versucht werden, pointiert auf das Amt des Papstes einzugehen - unabhängig von einem bestimmten Papst bzw. einer bestimmten Person. Dass dabei Johannes Paul II. im Mittelpunkt steht, ergibt sich nicht zuletzt aus seinem ungewöhnlich langen Pontifikat (1978-2005).
An ausgewählten Fragen wird gezeigt, wie das Papsttum geschichtlich bedingt und entstanden ist; denn das heutige Papsttum hat seine Wurzeln im Wirken des Apostels Petrus und bezieht von daher auch sein Selbstverständnis. Einen historischen Durchgang durch die Geschichte des Papsttums kann diese Publikation und muss der Religionsunterricht auch nicht leisten.
Anhand der beschriebenen Aufgaben, Pflichten, Chancen und Problemen des Petrusamtes zeigt sich - auch wenn der Papst in der Öffentlichkeit als machtvoll erscheint: Ein Papst kann nicht wie ein beliebiger Politiker den Kurs der Kirche nach seiner Wahl völlig neu bestimmen; denn er ist an die Entscheidungen der Konzilien und seiner Vorgänger gebunden und wird oft auch von seinen Vorgängern begonnene Aufgaben fortsetzen. Erwartungen an den neuen Papst können damit relativiert und übersteigerte Forderungen gemäßigt werden.
Papst Johannes Paul II. hat durch seine Namensgebung an seine beiden Vorgänger angeknüpft und in vielen Dingen das Werk Pauls VI. fortgesetzt. Am Beispiel des Gesprächs mit den orthodoxen Kirchen soll dies gezeigt werden. Kein anderer Papst zuvor hat sich so explizit zu den Verfehlungen der Kirche bekannt und Gelegenheiten gesucht, von der Kirche begangenes Unrecht beim Namen zu nennen und dafür ganz offiziell um Vergebung zu bitten. Dass der Papst nicht von allen Kirchen als Oberhaupt anerkannt wird, ist ebenfalls historisch bedingt und vor allem in Deutschland aufs Engste mit dem Namen Martin Luther verknüpft.
Stalin fragte einst nach den "Divisionen des Papstes" - wo sie denn blieben. Dieses Wort hat sich dann auf eine eigenartige Weise beim Zusammenbruch des Ostblocks bestätigt. Dass ein Papst aus Polen dazu beigetragen hat, steht außer Zweifel, allerdings wird der Grad seines Einflusses heute ganz unterschiedlich bewertet. Unbestritten bleibt sein Einsatz für den Weltfrieden, sei es im verbindlichen Gespräch mit Staatsoberhäuptern oder beim Treffen mit führenden Vertretern der Weltreligionen.
Eine reflektierte Publikation über das Petrusamt darf auch die Reibungspunkte (Unfehlbarkeit, Rolle der Frau) nicht auslassen. Hier gilt es, den Kern des Konflikts bzw. des Dissenz herauszuarbeiten,
um Raum zu geben für theologische Klarheit und Chancen für die Annäherung der Konfessionen (Ökumene) zu eröffnen.


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Schlagwörter: Papst, Amt und Aufgabe Papsttum

Interessenkreis: Sek. I / Kl. 7 - 8

Der Papst. - 04/2005. - Aachen : Bergmoser + Höller, 2005. - 34 Seiten : schwarz-weiß ; DIN A4 + 2 Folien. - (:in Religion)
geheftet

Zugangsnummer: 2011/4299 - Barcode: 2-2230841-0-00024559-3
Kirchengeschichte - Signatur: 14.03.09.05-013 - Zeitschrift