Andrea Neininger unterrichtet Religion an der Förder¬schule der Verbundschule Rohr und der Pfaffenwaldschule (GS) in Stuttgart.
,,Gott gibt es nicht. Und wenn es ihn gibt, dann kann er mir gestohlen bleiben!" Das war der erste Satz einer Schülerin der Klassenstufe 7 in einem Schuljahr. Auf die Rückfragen und wütenden Kommentare der anderen in der Klasse, wie sie auf so eine Äußerung kommt, antwortete sie: ,,lch bete und bete und was tut er, nichts. Also gibt es ihn nicht oder er kann mir gestohlen bleiben." Gott tut nichts, er handelt nicht so, wie ich es möchte.
Meine Erfahrung in der Förderschule ist, dass viele Jugendliche nicht ungläubig oder atheistisch distanziert sind. Sie fühlen sich verloren in
Ihrer Welt, die ihnen wenig Sicherheit, wenig Halt gibt. Und der, der letztendlich Halt geben könnte, ist unendlich weit weg. Also suchen sie sich ihren Halt woanders. In guten oder manchmal auch zweifelhaften Freundschaften. Es ist aber nicht nur der Halt, den sie vermissen. Vieles bleibt ihnen in der Welt fremd, sie missverstehen Sachverhalte, deuten sie falsch. Aber das ist nur die eine Seite. Auf der anderen Seite finden die Schülerinnen und Schüler in unglaublich berührender Weise den zentralen Kern unserer Glaubensbotschaft.
Serie / Reihe: Notizblock 51/2012
Personen: Neininger, Andrea
Neininger, Andrea:
Gott gibt es nicht! - Oder? : Unterrichtsbausteine für die Hauptstufe der Förderschule und / Neininger. - Rottenburg, 2012. - (Notizblock 51/2012)
Modelle FS/SBBZ - Signatur: 14.02.2-028 - Buch