Dr. Ralf Gaus ist Religionslehrer 1. K. in Stuttgart und Lehrbeauftragter für Religionspädagogik und Katechetik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster.
Beten ist Ausdruck der ganz persönlichen Beziehung einer Person mit Gott. Im Gebet vertraut sich der Mensch Gott an. Grundlage für alle Gebete - früher wie heute - bildet die Erfahrung, dass wir in der Gottesbeziehung stehen und dass Gott gegenwärtig und erfahrbar ist. Die Bibel beschreibt viele solcher Erfahrungen. Die Betenden im Alten und Neuen Testament gingen davon aus, dass sie mit Gott in direkter Beziehung stehen, er ihnen zuhört und er sich ihnen zuwenden kann. So kann dann der Betende etwa sagen: ,,lch rufe zu Gott, ich schreie, ich rufe zu Gott, bis er mich hört" (Ps 77,2) oder ,,Höre, o Gott, mein lautes Klagen" (Ps 64,2). Auch Jesus betete in dem Wissen, dass das Reich Gottes angebrochen und Gott da und für uns Menschen erfahrbar ist. In der Nachfolge Jesu können auch Christinnen und Christen heute Gott mit Abba, Vater, ansprechen und entsprechend ,,Vater unser" beten. Sie können sich ihm ebenfalls anvertrauen, ihn teilhaben lassen an ihrem Leben mit ihren Sorgen, Nöten und Ängsten, aber auch mit ihrer Freude und ihrem Lachen. Wenn sie beten, antworten sie also auf Gottes Zusage
Serie / Reihe: Notizblock
Personen: Gaus, Ralf
Gaus, Ralf:
,,Oh Gott . . ." Hört Gott mich, wenn ich bete? : Unterrichtsbausteine zum Thema ,,Gebet und Gottesbeziehung für die Sekundarstufe 1 (KI. 6-8) / Gaus : Rottenburg, 2012. - (Notizblock)
Signatur: 14.03.07.02-004 - Buch