Ist es vermessen zu behaupten, Barmherzigkeit habe ein Gesicht? Auch wenn diese vorliegenden Meditationen sich nicht expressis verbis mit dem theologischen Begriff Barmherzigkeit auseinandersetzten, zeigen sie doch, dass Barmherzigkein ein ganz konkretes Gesicht hat, wie Papast Franziskus in seiner Verkündigungsbulle des außerordentlichen heiligen Jahres der Barmherzigkeit darlegt: "Jesus Christus ist das Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters. Das Geheimnis des christlichen Glaubens schein in diesem Satz auf den Punkt gebracht. In Jesus von Nazareth ist die Barmherzigkeit des Vaters lebendig und sichtbar geworden und hat ihren Höhepunkt gefunden."
In diesem Sinne enthüllen uns die kirchlichen Hochfeste im Verlauf eines Kirchenjahres einen je anderen Akzent göttlicher Barmherzigkeit mit uns Menschen. Was in, mit und durch Jesus Christus geschah, ereignete sich, weil Gott, der Vater, über uns Menschen Barmherzigkeit walten lässt, und uns zur Barmherzigkeit gegenüber em Nächsten und uns selbst anhalten möchte. Da wir Tag für Tag aus Gottes überreicher Barmherzigkeit, aus seiner nie enden wollenden Vergebungsbereitschaft leben, sind auch wir zu permanenter Umkehr und Vergebung, zur "misericordia perennis", einer nie enden wollenden Barmherzigkeit aufgerufen. Bei der Vermitlung und Realisierung dieser Botschaft göttlicher Barmherzigkeit können alte wie zeitgenössische Kunstwerke zuweilen sprechender als Worte sein.
Personen: Kirchgessner, Bernhard
Kirchgessner, Bernhard:
Barmherzigkeit hat ein Gesicht : Bildbetrachtungen zu Festen im Kirchenjahr / Bernhard Kirchgessner. - [1. Aufl.]. - Freiburg : Herder, 2016. - 205 Seiten : Illustrationen ; 25 cm
ISBN 978-3-451-34780-1 Festeinband : EUR 30.80 (AT), sfr 39.90
Kirchenjahr - Signatur: Kija-Al 111 - Buch