"Gott ist ein Kaninchen." Wie bitte!? Nein, natürlich nicht wirklich. Sicher? Oder haben Sie Gott schon einmal gesehen, dass Sie das behaupten können? Genau um dieses Problem von der Vorstellung Gottes und wie man es Kindern näher bringt dreht sich das Bilderbuch Gott. Das großformatige Buchist sehr witzig gestaltet und ragt schon aufgrund seiner Idee aus der Flut von Bilderbüchern für Kinder hervor. Jede Zeichnung nimmt, abgesehen vom Weißrand, eine ganze Seite ein, darunter stehen jeweils nur ein bis zwei prägnante Sätze. Die Figuren erinnern von der Art her an Tim und Struppi, die Zeichnungen sind schlicht und in kräftigen Farben gehalten und somit gut geeignet für kleine Kinder.
Ein kleiner Junge erzählt: Sein Großvater hat ihm ein Fernglas geschenkt, mit dem er dann auf einen Stuhl steigt, um zu schauen, ob er Gott entdecken kann. Sein Blick schweift über die hügelige Graslandschaft und plötzlich sieht er ein Kaninchen, Gott. Aufden folgenden Bildern lernen wir die Frau und die drei Kinder von Gott kennen. Sie leben in einer Höhle, essen Möhren und Gott zaubert seine Familie und sich in den Schlaf. Gott hat mit seinen Kindern auch dieselben Probleme wie andere Eltern, die wollen nämlich nicht immer nur Möhren essenund Gott denkt, dass sie undankbar sind und macht ein ganz trauriges Gesicht. Aber er schweigt, weil er seine Kinder ebenso liebt wie jeden anderen Menschen auch. Schließlich wünscht sich der kleine Junge, dass Gottihn abholt, damit er mit dessen Kindern spielen und er ihn fragen kann, wiealt er ist und wie es sich anfühlt, Gott zu sein.

Mit wenigen Wortenund liebevollen Zeichnungen werden hier zentrale Kinderfragen zu Gott gestalterisch pointiert umgesetzt und auch gleich beantwortet. Ein gemeinsames Lesen von Eltern und Kindern lohnt sich also in jedem Fall, um sich im Anschluss auch weiter über Gott zu unterhalten. Und wer weiß, vielleicht ist Gott ja wirklich ein Kaninchen? --Osseline Kind

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Personen: Verrept, Paul

Schlagwörter: Gottesbild