Mazzantini, Margaret
Das Meer am Morgen Roman
Roman


Rezension

In ihrem neuen, nahezu perfekten Roman konfrontiert Mazzantini (zuletzt ID-A 46/11) mit einem aktuellen Thema, das zugleich eines der menschlichen Existenz ist: "Schuldlos schuldig sein" in Krieg und Gewalt. Und sie tut dies auf eine diskrete, würdevolle Weise, ganz leise und ernst im poetischen Rhythmus des gleichgültigen ewigen Wellenschlags, realistisch, genau und so intensiv, dass man das Buch in einem Zug liest: 2 Geschichten, die sich auf dem Meer zwischen Afrika und Italien kreuzen, einem Meer der Flüchtenden, Hoffenden und Verlorenen: 2 Söhne, 2 Mütter; Farid und Jamila aus der libyschen Wüste, die 2011 vor dem Bürgerkrieg Gaddafis fliehen wollen, sowie Vito und seine Mutter Angelina, die 1970 von Gaddafi aus Tripolis zurück nach Sizilien vertrieben wurden als Antwort auf faschistische Besetzung und Grausamkeit. Zwischen ihnen das Meer, der Tod und die bodenlose Gleichgültigkeit der Welt. Mazzantini erzählt die "alt-neue" Tragödie so, dass man sie beim Lesen fühlt, ohne sentimentale Klischees (vgl. das Hörbuch in dieser Nr.). Ein absolutes Muss, für jede Bibliotheksgröße empfohlen.


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Personen: Mazzantini, Margaret

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Italien Flucht Bürgerkrieg Libyen

Mazzantini, Margaret:
Das Meer am Morgen : Roman / Margaret Mazzantini. - 1. Aufl. - Köln : DuMont, 2012. - 127 S. ; 19 cm. - Aus dem Ital. übers.
ISBN 978-3-8321-9684-4 fest geb. : EUR 16.99

Zugangsnummer: 53013000111 - Barcode: 13000111
MAZZ - Signatur: MAZZ - Roman