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Rezension

Juno ist 20 und gerade von zu Hause ausgezogen, als sie einen anonymen Brief erhält, der sie in die Bretagne zitiert, um ihr Erbe, ein Fischerhaus, in Besitz zu nehmen. Ihre Mutter schweigt, geht es doch um das geheime Doppelleben des verstorbenen, jahrelang depressiven Vaters, gegen das sie sich durch eine neue Familie rigoros abgrenzt. Juno trifft in Frankreich auf Julie, die das Haus im Sommer bewohnt, auf den Nachbarn Jan, in den sie sich spröde verguckt und auf die ältere Camille. Zögernd enthüllen ihr die 3 Fakten über ihren Vater, u.a., dass Julie die Schwester ist, die sie sich in ihrer einsamen Kindheit im Haus am Stadtrand unter der dunklen Wolke der väterlichen Depression immer gewünscht hat, während sich Julie in Marseille nach dem Phantom eines Vaters verzehrte. Lisa-Maria Seydlitz erzeugt Spannung durch ein Mosaik unchronologischer, subjektiver Rückblenden, lässt Geheimnisse und Stimmungen stehen und gibt viel Raum für Spekulation über die Vorgeschichte der Eltern. Ein stilsicheres Debüt der jungen Autorin, die in Hildesheim und Klagenfurt geschult wurde, und ein "junges" Thema.

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Personen: Seydlitz, Lisa-Maria

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Junge Frau Vater Frankreich Erbschaft Stiefschwester

Interessenkreis: FAMILIE