---

Rezension

Nur noch die Einleitung zu ihrer Kulturgeschichte des Schlafes will ì
Ellen schreiben, die Somnologin, in einer Schlafschule tätig und selbst ì
schlaflos geworden. In einer Nacht erinnert sie sich an Früheres. An ì
ihre Freundschaft zu Andreas und seinem Freund Lutz, wobei letztere ì
Beziehung nicht folgenlos blieb, siehe Tochter Orla. Ihre Mutter lag im ì
Koma, der Vater gründete einen Chor. In diesem trafen 6 Menschen ì
aufeinander: der Vater, Andreas, Orla, Ellen, aber auch Marthe, die ì
Lehrerin, die sich unverstanden fühlte und das Verschwinden ihres ì
Sohnes Lutz nicht verwunden hatte. Und Benno, in den sich Ellen ì
verliebte, bis er sich als Schwindler entpuppte. Im Zentrum stehen die ì
2 Frauen, Ellen und Marthe, beide als Ich-Erzählerinnen. Mit der ì
Zuspitzung auf das dramatische Ende - zu spät erkannte Marthe in Orla ì
ihre Enkelin -, aber auch der Fülle an Beschreibungen von Flora und ì
Fauna, klugem Heranziehen philosophischer Betrachtungen über den Schlaf ì
von Aristoteles über Jean Paul bis heute überzeugt die Autorin nach ì
ihrem starken Debüt ("Der Geschmack von Apfelkernen", BA 4/08) auch ì
diesmal. Allen empfohlen.

---

---

Personen: Hagena, Katharina

Schlagwörter: Frau Belletristische Darstellung Dorf Erinnerung Schlafforschung Chor Baden-Württemberg / Neuere Geschichte

Interessenkreis: FRAUEN