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Rezension

Mit seinem 1. Roman folgt der inzwischen über 70-jährige renommierte Politologe, Schriftsteller und "Alt-Linke" literarisch den Wegen, die er schon in seinen letzten heiter-nachdenklichen Erzählungen eingeschlagen hatte (s. "Kolumbus kam nur bis Hannibal", BA 11/10). Im Mittelpunkt steht der knapp 19-jährige Robert, der nach dem Abitur seinen Zivildienst in der Altenpflege ableistet, der "immer ein wenig im Abseits steht" und auf der Suche ist nach dem eigenen Ich. Er erlebt seine 1. Liebe und, als Vorleser einer alten Dame, die Schönheiten der deutschen Literatur - und weiß am Ende des Romans immerhin, was er nicht will. Strasser zeichnet in dem anrührend und spannend zu lesenden Roman das Porträt eines übersensiblen jungen Mannes aus schwierigem Elternhaus, der sofort die Sympathien der Leser auf seiner Seite hat. Doch der Roman ist nicht nur eine psychologisch einfühlsame Studie über die Schwierigkeiten des Erwachsen-Werdens, sondern auch eine Liebeserklärung an die deutsche Literatur als Wegweiser in ein selbstbestimmtes Leben. Breite Empfehlung.

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Personen: Strasser, Johano

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Alltag Judenvernichtung Kleinstadt Norddeutschland Vorlesen Zivildienstleistender Weibliche Jugendliche

Interessenkreis: KINDHEIT/JUGEND