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Rezension

Familie Allon wagt einen beeindruckenden Wohnungswechsel: Mit dem 11-jährigen Eran zieht die Familie von Tel Aviv mitten hinein ins ländliche Hessen. Die neuen Nachbarn erregen viel Aufsehen: Während sich Chen, Ziggy und Eran mit Alltagsproblemen herumschlagen und eigentlich nur Normalität suchen, beginnen die Dorfbewohner, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und versetzen dabei ungewollt ihre neuen Bekannten in die Rolle schützenswerter Opfer. Situationskomik ist vorprogrammiert, wenn, z.B. Lehrer Renner seine Fünftklässler durch ein Turbo-Exkursionsprogramm an Gedenkstätten jagt und damit Eran in Verlegenheit bringt oder wenn sich Dorfhistoriker Koffel bei Kaffee und Kuchen stellvertretend für sein Volk bei Ehepaar Allon für den Holocaust entschuldigt. Ein Roman, der uns Mut macht, jüdische Mitmenschen nicht länger als Opfer, sondern als Nachbarn wahrzunehmen: breit empfohlen. Allenfalls durch den sperrigen Titel vermittlungsbedürftig - "Eskimo Limon" ist der Originaltitel der israelischen "Eis am Stiel"-Teenie-Filme aus den 1970ern.

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Personen: Diehl, Sarah

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Juden Niederbrechen Fremdkultur Kulturelle Identität