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Rezension

Dieser große Wurf der zu neuem Ruhm gelangten DDR-Autorin (zuletzt BA 10/98) ist ein Klassiker, ein erstaunlich jung gebliebener zumal. Reimanns Hauptwerk, des frühen Todes (1973) wegen nicht ganz vollendet, verrät viel von eigenen Irrungen und Wirrungen im Ulbricht-Sozialismus nach dem Mauerbau, den Verletzungen und Utopie-Ansprüchen, verquickt mit einer aufregenden, bis in ihre tragischen Momente großen und wilden Liebesstory, ausgerechnet am "Arsch der Welt", in einer Plattenbau-Retortenstadt. Hochpolitische Literatur mit noch immer überraschend moderner Erzählstruktur und vor allem einer heftigen, verwirrenden Sinnlichkeit, also auch mit starkem Unterhaltungswert - ein selten schönes Lesevergnügen und bestsellerverdächtig. Zusätzlich spektakulär für Leser der Reimann-Tagebücher (zuletzt BA 8/98). Die arg gekürzte, politisch entschärfte DDR-Edition (vgl. BA 323, 66; 12/91) sollte durch die Neuausgabe ersetzt werden.

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Personen: Reimann, Brigitte

Standort: SL-FR

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Architektin Deutschland DDR

Interessenkreis: FRAUEN