Timm, Uwe
Freitisch Novelle
Roman


Rezension

Am Anfang der langen literarischen Karriere Uwe Timms (zuletzt "Halbschatten", BA 10/08) stand sein heute legendärer Roman über die 68-Bewegung "Heißer Sommer" von 1974 (vgl. BA 322, 52). Die jetzt, 37 Jahre später, erschienene Erzählung "Freitisch" kehrt zu Gegenstand und Thema seines 1. Romans zurück und fragt, am Beispiel dreier Freunde aus Münchner Studententagen, was lebensgeschichtlich geblieben ist vom Aufbruchsgeist der 68er. Die auf 2 Zeitebenen spielende Novelle greift zugleich in die frühen 60er-Jahre zurück, wo sich der rebellische Geist der 68er-Jahre bereits vorbereitete, greifbar vor allem im Kult der 3 Freunde um Arno Schmidt. Der erzählerische Höhepunkt und zugleich der Wendepunkt der Novelle ist denn auch ein Besuch bei dem kauzigen literarischen Rebellen in Bargfeld. Timms späte Erzählung, die alles Wesentliche unausgesprochen lässt, ist authentisch im Zeitkolorit, voller literarischer Anspielungen und ironisch akzentuierter zeitgeschichtlicher Bezüge, und sie ist zu all dem noch überaus unterhaltsam und anregend zu lesen. Sehr zu empfehlen!


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Personen: Timm, Uwe

Timm, Uwe:
Freitisch : Novelle / Uwe Timm. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2011. - 135 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-462-04318-1 fest geb. : EUR 16.95

Zugangsnummer: 86611001905 - Barcode: 11001905
TIMM - Signatur: TIMM - Roman