Mo, Yan
Frösche Roman
Roman


Rezension

Wie schon "Der Überdruss" (BA 8/09) spielt der neue Roman des chinesischen Nobelpreisträgers in jener ländlichen Gegend, in der auch der Autor aufwuchs. Und wie dort beginnt die Handlung zu Beginn der 1950er-Jahre. Im Mittelpunkt steht die Tante des Erzählers, die mit Engagement und Parteitreue als Hebamme arbeitet. Zunächst räumt sie die traditionellen Wehmütter aus dem Weg und führt moderne Methoden der Geburtshilfe ein. Später wird sie der Parteilinie folgend die Geburtenkontrolle nicht nur propagieren, sondern rigoros anwenden bis hin zu späten Abtreibungen, Zwangssterilisierungen und dem Einsetzen von Spiralen. Dabei macht sie auch nicht Halt vor der eigenen Familie. So verliert der Neffe seine geliebte Frau durch eine erzwungene Abtreibung. Heute wird selbst in China Maos Ein-Kind-Politik kontrovers diskutiert. Und im Roman kommt auch Tante Gugu am Ende zu der späten Einsicht, Schuld auf sich geladen zu haben. Wieder besticht der Autor mit seiner drastischen Erzählweise, bei der Humor und Entsetzen eng beieinander liegen, und seinen tiefen Einblicken in die chinesische Zeitgeschichte. Kaufen!


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Personen: Mo, Yan

Schlagwörter: Geschichte Belletristische Darstellung China Geburtenregelung Schwangerschaftsabbruch Literaturnobelpreis 2012

Interessenkreis: FAMILIE

Mo, Yan:
Frösche : Roman / Mo Yan. - München : Hanser, 2013. - 506 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Wa . - Aus dem Chines. übers.
ISBN 978-3-446-24262-3 fest geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 86613002583 - Barcode: 2-0000000-8-13002583-6
MO - Signatur: MO - Roman