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Rezension

Die deutsch-deutschen Verwerfungen bleiben Osangs Thema. Wie gut. Gehören doch seine Bücher (Reportagen, zuletzt BA 8/10, wie Romane, BA 2/01; 7/07) zu den besten und unterhaltsamsten in dieser Rubrik. Auch im nunmehr 3. Roman heißt es: East meets West - im angesagten Berliner Szenekiez Prenzlauer Berg. Mittvierziger Andreas kränkelt an seiner Identität - während der Aktionen und Auftritte der Hartz-IV-Multikulti-Truppe, der er angehört. Zu deren Projekten gehört ein Programm zum Mauerfall-Jubiläum 2009. Just bei den Proben gerät der 1-Euro-Jobber an das Tagebuch eines Toten, "ostdeutsch, alt und schwul", also Außenseiter wie er selbst, und zeitgleich an die supersouverän auftretende Westfrau Ulrike voller Lust zur Affäre. Mit Folgen. Osang erzählt sozial, psychologisch und territorial sehr genau, trick- und aktionsreich, heiter und bitter. Prächtiges Lesevergnügen besonders für politisch hellwache Zeitgenossen. Wer Schubladen mag: "Wenderoman" wäre eine mögliche Option. Wenigstens als solchem sollte man ihm schon in mittelgroßen Bibliotheken begegnen können.

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Personen: Osang, Alexander

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Liebesbeziehung Mann Frau Westdeutsche Ostdeutschland