Chocas, Viviane
Manchmal muss man das Leben kosten Roman
Roman


Rezension

Klaras Eltern fliehen nach dem Ungarn-Aufstand 1956 nach Frankreich. Den Verlust ihrer Heimat ertragen sie nur dadurch, dass sie radikal mit ihrer Vergangenheit und Sprache brechen. So wächst die Ich-Erzählerin ohne ein Wort Ungarisch auf. Aber wenn die Eltern sich auch ihren Erinnerungen verweigern, auf Gulasch und Krapfen wollen sie dann doch nicht verzichten. Auf dem Umweg über die Küche wächst Klaras Sehnsucht nach dem Unbekannten, das als Familiengeheimnis über ihr liegt. Als Jugendliche beginnt sie, heimlich Ungarisch zu lernen. Die Verbindung und Nähe von Essgewohnheiten und Sprache ist ein reizvoller Zugang zum Thema Emigrantenschicksal. Beides gehört wesentlich zur Identität eines Menschen. Die Nahrungsmetaphern, in denen die ungarische Sprache beschrieben wird, sind erstaunlich, manchmal überspannt. Am Beginn jedes Kapitels steht ein Kochrezept. Die Autorin (geb. 1962) ist die Tochter ungarischer Emigranten. Autobiografisches darf vermutet werden. Breit empfohlen.


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Personen: Chocas, Viviane

Schlagwörter: Geschichte Belletristische Darstellung Familie Frankreich Ungarn Soziale Integration

Chocas, Viviane:
Manchmal muss man das Leben kosten : Roman / Viviane Chocas. - 1. Aufl. - München : Limes, 2009. - 182 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Bazar magyar . - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-8090-2554-2 fest geb. : EUR 16.95

Zugangsnummer: 86609003360 - Barcode: 09003360
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