Hafner, Gisela
Nichts Gutes kommt aus diesem Haus meine Kindheit in Armut und Verwahrlosung mitten im Wirtschaftswunder-Deutschland
Sachbuch


Rezension

Hafner erzählt fesselnd, wie sie und ihr Zwilling Mary unter unvorstellbaren Bedingungen mit einem älteren Bruder in den 1960er-Jahren auf einem kleinen Bauernhof aufwuchsen. Beide Eltern waren schwer traumatisiert und depressiv; sie schafften es nicht, ihr Leben zu gestalten. So vernachlässigten sie fast zwangsläufig auch ihre Kinder; ließen die Schwestern schon im Babyalter tagsüber während der Feldarbeit unversorgt im Gitterbettchen liegen. Auch sonst gab es nur Verachtung, bei jeder Kleinigkeit Schläge, unzureichende Ernährung. Die Kinder konnten als Schulanfänger kaum Deutsch und waren auch in KiTa und Schule fortwährend Schikanen ausgesetzt. Strukturelle Hilfe von außen - etwa durch ein Jugendamt - erfolgte nicht; kleinere Unterstützungsangebote wiesen die Eltern kategorisch ab. - Ohne Schuldzuweisungen und Larmoyanz schildert die Autorin, wie es den Kindern gelang - auch unter Beteiligung einiger "Erdenengel" - nach und nach aus dem Teufelskreis auszubrechen. Kein Vergleichstitel. Entstanden ist ein lesenswertes, eindringliches Plädoyer für mehr Aufmerksamkeit gegenüber Kindswohlgefährdung. (1)


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Personen: Hafner, Gisela

Standort: S

Schlagwörter: Zwilling Kindesmisshandlung Erlebnisbericht Armut Erfahrungen Deutschland BRD

Interessenkreis: BIOGRAFIE

Hafner, Gisela:
Nichts Gutes kommt aus diesem Haus : meine Kindheit in Armut und Verwahrlosung mitten im Wirtschaftswunder-Deutschland / Gisela Hafner. - Originalausgabe. - Köln : Lübbe, 2020. - 207 Seiten : Illustrationen ; 19 cm. - (Lübbe; 61706 : Erfahrungen)
ISBN 978-3-404-61706-7 kt. : EUR 10.00

Zugangsnummer: 86620003587 - Barcode: 20003587
HAF - Signatur: HAF - Sachbuch