Walser, Martin
Ohne einander Roman
Roman


Rezension

In den furiosen Auftakt dieses Romans wird man hineingerissen wie in einen Strudel. Mit bösem Witz, Sarkasmus und Ironie agiert die Journalistencrew von "DAS". Unter ihnen Ellen, Geliebte eines Fabrikanten. Für eine Zeit ist sie wichtig für ihn, für sein Leben als Kunstwerk. Sylvio, der Ehemann, mit dem gefüllten Weinglas, begierig zu verehren, der am liebsten etwas in Gedanken so verlaufen läßt, "wie es in Wirklichkeit nie verläuft". Tochter Sylvi und Sohn Alf wird ermöglicht, was sie möchten, alles mißlingt. Nach "Seelenarbeit" (BA 5/79, 115) ein Roman über den "Seeleninfarkt", die Unfähigkeit zur Nähe, die Tragödie einer Familie, unserer Gesellschaft. So hart und knapp, so heilsam erbarmungslos und genau war Walser nie. Ihm gelingt, was Sylvio möchte: "Wirklichkeit so lange umschreiben, bis sie einen weißen Schatten wirft". - Sehr empfohlen.


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Personen: Walser, Martin

Standort: SL

Walser, Martin:
Ohne einander : Roman / Martin Walser. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1993. - 226 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-40542-0 fest geb. : 38,00

Zugangsnummer: 86690104265 - Barcode: 2-0000000-8-90104265-9
WALS - Signatur: WALS - Roman