---

Rezension

Die 14-jährige Trixie wird von ihrem Ex-Freund vergewaltigt. Das stürzt nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern in ein Trauma. "Schuldig", wie der deutsche Titel nahe legt, macht sich nicht nur der Täter; auch Opfer, Eltern und Freunde werden in gewissem Sinne schuldig. Die Schuld von Trixies Vater Daniel liegt in seiner Kindheit in Alaska, Mutter Laurie fühlt sich schuldig wegen einer Affäre, Trixie selbst verstrickt sich nach der Tat in ein Geflecht aus Lügen, das nicht ohne Konsequenzen bleibt. Vielschreiberin Picoult (zuletzt "Zerbrechlich", BA 11/10) reichert diesen in den USA bereits 2006 erschienenen Roman mit einem an Dantes Inferno angelehnten Comicstrip an (hierauf bezieht sich auch der Originaltitel "The Tenth Circle", also der 10. Kreis der Hölle). Wiewohl spannend geschrieben und mit interessanten Einblicken in das Leben in Alaska, gehört dieser Roman zu den schwächeren der Autorin, zu holzschnittartig die Figuren, zu plakativ die Botschaft. Den Fans verkürzt er jedoch die Wartezeit auf das nächste Buch. Von diesen Fans haben alle Bibliotheken etliche, deshalb sollten sie es anschaffen.

---

---

Personen: Picoult, Jodi

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Alaska Tochter Comiczeichner Trauma

Interessenkreis: FAMILIE