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Rezension

Leicht hat er es nicht, der emeritierte Linguistikprofessor Desmond Bates! Seine jüngere Ehefrau startet beruflich noch einmal durch, sein allein lebender Vater wird zunehmend dement und Bates Schwerhörigkeit gipfelt in einem ständigen Kampf mit seinen Hörgeräten. Als sich dann auch noch die undurchsichtige Doktorantin Alex an seinen Hals wirft, ist es mit der Langeweile in seinem Leben vorbei und er muss sich entscheiden, ob er den Lockungen des Weibes zugunsten seiner geliebten Ehefrau widersteht. David Lodge (zuletzt BA 11/03) hat einen vielschichtigen und anrührenden Roman über die Last des Alterns und die Tücken der Schwerhörigkeit vorgelegt. Als Tagebuchaufzeichnungen über ein knappes halbes Jahr berichtet Bates uns mit Scharfsinn, teils umwerfendem Humor und sehr selbstreflektiert von einem wohlsituierten Leben, das von der rauen Wirklichkeit eingeholt wird. Das geht nicht ohne Längen vonstatten, ist aber angesichts des eleganten und intelligenten Erzählstils verzeihlich. Für Leser anspruchsvoller Gesellschaftsromane ist dieser kluge, wunderbar menschliche Titel ein absolutes Highlight.

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Personen: Lodge, David

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Alltag Hochschullehrer Ruhestandsbeamter Schwerhörigkeit Konfliktbewältigung

Interessenkreis: MÄNNER