Über dem Tor der Pauluskapelle in Damaskus hängt eines Morgens ein Toter. Der Ermordete war ein muslimischer Offizier. Als Kommissar Barudi die trauernde Witwe verhören will, wird ihm der Fall vom Geheimdienst entzogen. Heimlich recherchiert er weiter und findet das Tatmotiv: eine Blutfehde zwischen den Clans der Muschtaks und der Schahins, die sich bis in den Tod hassen. Als Farid Muschtak, der Enkel des Patriarchen, sich in die gleichaltrige Rana Schahin verliebt, einer Enkelin aus dem Schahin-Clan, ist der Konflikt vorprogrammiert. Die beiden treffen sich heimlich. Dennoch ist Farid sehr besorgt, er fürchtet Verfolgung, nicht nur wegen seiner verbotenen Liebe, sondern vor allem wegen seiner Aktivitäten in der Kommunistischen Partei. Als er schließlich verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wird, gilt er bald als gefährlicher politischer Häftling. Gemeinsam mit Schwerstverbrechern wird er nach Tad abtransportiert, verurteilt zu Isolation in einem Internierungscamp inmitten der Wüste. Dort fühlt sich jeder wie im Vorhof zur Hölle. Nach jahrelanger Haft bekommt Farid durch Zufall wieder die Freiheit geschenkt. Er plant mit Rana, die ihrerseits ihre Vergangenheit begräbt, die Flucht in den Westen. Doch die Leute des Geheimdienstes haben den tapferen Mann schon wieder im Visier. Der Autor spannt einen großen, schillernden Erzählbogen über nahezu ein Jahrhundert syrischer Geschichte, in dem Politik und Religionen ein Volk nicht zur Ruhe kommen lassen. In mehr als 300 Kapiteln schildert Rafik Schami den eskalierenden Wahnsinn von Hass und Gewalt und die akute Bedrohung für jeden, der sich dem Diktat seiner Sippe nicht unterordnet. Ein Roman von ungeheurer Wucht, der auch die dunklen Seiten der Geschichte eines Landes nicht ausblendet, aber auch ein fesselndes Epos über die Liebe. Trotz der gewaltigen Länge von fast 900 Seiten wirkt der Roman nie langatmig oder künstlich aufgebläht. Ein Meisterwerk der Erzählkunst, wie wir es von Rafik Schami gewöhnt sind!

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Personen: Schami, Rafik

Schlagwörter: Roman