Wie können Kinder von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind? Und was passiert eigentlich im Kosmos einer Grundschule?
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen vier Kinder der inklusiven Grundschule „Berg Fidel“ in Münster. Drei Jahre hat Regisseurin Hella Wenders David, Jakob, Lucas und Anita in der Schule, zu Hause und in ihrer Freizeit mit der Kamera begleitet. In dem einfühlsamen Porträtfilm kommen vor allem die Kinder zu Wort. Sie erzählen von sich selbst und lassen uns teilhaben an ihren Träumen und Sorgen. Der Zuschauer erlebt eindrucksvoll, wie selbstverständlich sie miteinander umgehen und bekommt Einblicke in ihre kleine Welt.
„Ich kann nicht gut hören und auch nicht gut sehen und das ist halt ein Stickler-Syndrom und ein Syndrom ist etwas, wo etwas schon von Geburt an anders ist, aber mich stört es eigentlich nicht. Ich kann trotzdem ziemlich genauso schnell rennen wie der Niklas.“ Das sagt Berg-Fidel-Schüler David über sich selbst. Er ist ein Junge, der wunderbar vorlesen kann und große Fragen hat: Ist das Weltall wirklich unendlich? David kann das gar nicht glauben und will es selbst herausfinden. Später mal, als Astrophysiker.
Die KinderFilmWelt schreibt: "(...) je mehr David und seine aufgeweckten Klassenkameraden von ihrem Schulalltag erzählen, umso mehr merkt man, dass sie in ihrer Schule auch außergewöhnlich viel lernen. Sie lernen eigenständiges Arbeiten, und wie man sinnvoll seine Pausen einteilt; sie lernen wie man am besten und gerecht mit anderen Menschen umgeht und diese akzeptiert, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht anders erscheinen als man selbst. Sie lernen über sich selbst und ihr Verhalten nachzudenken, zu diskutieren und wie man Konflikte und Probleme friedlich und tolerant lösen kann.
Wenn man sieht, wie gut sie all das lernen, wünscht man sich, jede Schule würde so gut funktionieren wie 'Berg Fidel' in Münster. Die Doku konzentriert sich bei all dem voll und ganz auf die Kinder: Nur sie erzählen und fast nie sieht man einen Erwachsenen. Die Kamera ist dabei immer ganz nah am Geschehen und an den Schülern. Interview- und Alltagsszenen wechseln immer ab und sind mit toller Musik untermalt. So macht Schule Spaß, so sieht man gerne eine Doku: Für beides die Note 1!"
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Sechs Jahre nach „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ (2012) wendete sich die Dokumentaristin Hella Wenders noch einmal ihren damaligen Protagonisten zu. Die Fortsetzung unter dem Titel "Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel" ist ebenfalls bei auf dieser Plattform zu sehen.
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Berg Fidel - Eine Schule Für Alle
Produktion: Uwe Kiefer, Tobias Siebert, Christoph Heller; Protagonist: David Leonhard, Lucas Niehues, Jakob Leonhard, Anita Jasharaj; Regie: Hella Wenders; Sound Design: Oscar Stiebitz, Verena Neumann; Drehbuch: Hella Wenders; Montage: Verena Neumann
Deutschland 2012; FSK 0; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (88 min); Bild: 16:9 HD
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