Eindrucksvoll, engagiert und auch unterhaltsam veranschaulicht der Harvard-Professor (politischer Philosoph) die Gefahren der Kommerzialisierung und wie Märkte ohne Rücksicht auf Ethik und moralische Werte Nicht-Ökonomisches vereinnahmen und schon durch finanzielle Anreize soziale Verhaltensweisen korrumpieren und verdrängen und damit auch die Trennung von Arm und Reich verfestigen. Er jammert nicht verlorenen Werten nach, sondern stellt vielfältige bereits realisierte Phänomene vor, die bedenklich stimmen. Neue Einkommensquellen sind überall willkommen, ob bei öffentlichen Einrichtungen oder bei Geschäftemachern. Verkauft werden Sonder- und Namensrechte, Ausbildungsplätze, Ehrungen, Werbeflächen (auch in Schulen) und Korruption blüht. Er schildert die unglaubliche Vermarktung des Mannschaftssports in den USA und Spekulationen mit Lebensversicherungen und Tod, die Akzeptanz von Bußgeldern (Freikauf) bei Regelverstößen etwa bei Umweltzerstörung großen und kleinen Stils. Er rüttelt auf und fordert Mut für einen öffentlichen Diskurs zum Schutz gemeinsamer moralischer Werte.
Personen: Sandel, Michael J. Reuter, Helmut
Han Sande
Sandel, Michael J.:
Was man für Geld nicht kaufen kann : die moralischen Grenzen des Marktes / Michael J. Sandel. - 4. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2012. - 299 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: What money can't buy
ISBN 978-3-550-08026-5 fest geb. : 19,99
Zugangsnummer: 2014/0971 - Barcode: 2-9183474-2-00013186-5
Wirtschaftsphilosophie - Buch