Annotation: Ameise und Elefant versuchen vom Strand aus das Ende des Meeres zu sehen, jedoch sie sehr sie sich auch anstrengen, sie können es nicht entdecken. Erst ein Fisch, der auftaucht und sie auf die Idee bringt, dass der Ort, an dem sie sich befinden, das Ende sein könnte, schafft kurz Klärung. Zugleich stellt sich nun aber die Frage, wo denn der Anfang des Meeres sei. Rezension: Urfragen des Menschen können wohl nur in einer Art Gleichnis einigermaßen befriedigend beantwortet werden. Und selbst damit kommt man zu dem Schluss, dass es keine endgültigen Antworten gibt und vieles nur eine Frage der Perspektive bleibt. In der "Geschichte ohne Ende und Anfang" übernehmen eine kleine, mit wenigen Strichen skizzierte Ameise und ihr Freund, der Elefant, ein gewaltiger grauer Berg mit treuherzigem Blick und erstaunlichem Talent zu Verrenkungen, die Suche nach grundlegenden Erkenntnissen. "Eine Ameise kroch ans Meeresufer." Dort steht sie nun, ein winziger Punkt auf einem einsamen Strand, vor ihr das gewaltige Meer, das in seinen dunklen Blautönen nicht in erster Linie an fröhliche Badeurlaube erinnert, sondern die faszinierende Naturgewalt, die dahinter steht, spürbar werden lässt. In solch einem Moment drängen sich Urfragen auf, und das vorliegende Bilderbuch versucht, diese für den jungen Leser greifbarer zu machen: "Das Meer ist so groß, und ich bin so klein", überlegte die Ameise ". in meinem ganzen Leben werde ich nicht einmal sein Ende sehen können. Was soll ich denn auf dieser Welt?" Es gibt Unterstützung durch Elefant, der sich maximal anstrengt - "er stellte sich sogar auf die Zehenspitzen", was angesichts seiner Masse ein unterhaltsames Bild gibt, -, "aber es war nichts zu sehen". Ein neuer Hoffnungsschimmer taucht auf, als Ameise die Idee hat, die Palme als Aussichtsturm zu nützen, und auch hier ist der Elefant mit dabei. Die beiden klettern so hoch, dass eine Doppelseite, querformatig, Platz bieten muss, um den waghalsigen Versuch demonstrieren zu können, - aber "es war immer noch nichts zu sehen". Erst ein Fisch bringt eine neue Perspektive ein: "Ist das hier etwa nicht das Ende des Meeres? Ich dachte immer, es sei hier zu Ende." Das führt zu einer vorübergehenden Stimmungsaufhellung, lässt uns im Endeffekt aber dort zurück, wo wir begonnen haben, denn wo ist dann der Anfang? *ag* Katharina Reiter
Personen: Peil, Simone (Sonst.)
LIT30/417
Peil, Simone [Sonst.]:
Geschichte ohne Ende und Anfang / Andrej Usatschow. Alexandra Junge. Aus dem Russ. : Simone Peil. - Zürich : Nord-Süd-Verl., 2008. - [26] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-314-01582-3
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