Eine sehr persönlich gefärbte Reportage über das Leben im heutigen Äthiopien. (BO) Die deutsche Journalistin Carola Frentzen geht mit ihrem Lebensgefährten Alessio - halb Deutscher, halb Äthiopier - für ein Jahr nach Äthiopien, um direkt vor Ort eine Hilfsorganisation für Jugendliche aufzubauen. Die meisten Kinder bekommen nach ihrem Schulabschluss keine Arbeit und leben wie ihre eigenen Familien in totaler Armut. Carola schwebt eine "Hilfe zur Selbsthilfe" vor: Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren sollen eine Ausbildung in Unternehmensführung erhalten, um danach ein eigenes kleines Geschäft aufmachen zu können und für sich mehr Lebensqualität zu erhalten. Im ersten Teil ihres Buches schildert die Autorin, wie sie Äthiopien erlebt. Sie schreibt über die unmenschliche Armut, die vielen hungernden Kinder und über die landesweite Korruption. Sie erlebt aber auch die andere Seite des Landes, die Schönheit der Landschaft und die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen. Und sie lernt archaische Riten wie z.B. die Beschneidung der Mädchen kennen. In ihre journalistischen Schilderungen fließen mehr und mehr persönliche Erlebnisse ein, so dass man sich als Leser/in immer stärker in ihr Entwicklungskonzept eingebunden fühlt. Allerdings erfährt Carola einen starken Rückschlag, als Alessio in eine tiefe Depression verfällt und plötzlich als Partner ausfällt. Doch Carola gibt nicht auf. Sie glaubt an ihr Vorhaben und es gelingt ihr, einige Standorte zu errichten, in denen Jugendlichen geholfen wird. Am Ende ihres Jahres in Äthiopien kann sie mit wunderbaren ersten Erfolgen aufwarten. - Empfehlenswert. *bn* Susanna Schrampf

Personen: Frentzen, Carola