Die emotionale Faszination an Melencolia I - eine wissenschaftliche Studie zu Dürers Meisterstich. (KB) Die Schriften über Dürers rätselhaften Stich Melencolia füllen Regale. Seit Jahrhunderten fasziniert und irritiert er gleichermaßen, die Entschlüsselung seiner vielen versteckten Hinweise und Symbole - das mystische Zahlenquadrat, der Zirkel, der Regenbogen, die geometrischen Formen - ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Warum zieht gerade dieses Werk Dürers die Menschen derart an? Dieser Frage geht der deutsche Philosoph, Kunsthistoriker und Soziologe Martin Büchsel nach und widerlegt dabei den ikonographischen und ikonologischen Ansatz des Kunsthistorikers Panofsky, dass der Stich primär Dürers Weltbild eines neuzeitlich geprägten Künstlers widerspiegle. Büchsel analysiert das Zeichensystem Dürers und führt die noch junge Disziplin der historischen Emotionsforschung in die Diskussion ein. Ein nicht uninteressanter Ansatz, doch leider ist dem Text nur sehr schwer zu folgen, die Formulierungen dieser wissenschaftlichen Studie grenzen den Leserkreis auf ein sehr fachkundiges Publikum mit entsprechendem Vorwissen ein, womit der Einsatz in öffentlichen Bibliotheken eher beschränkt sein wird. *bn* Doris Schrötter

Personen: Büchsel, Martin Dürer, Albrecht