Erinnerungen an das Berliner Exil der Wiener Aktionisten. (KB) Am 7. Juni 1968 veranstaltet der harte Kern der Wiener Aktionisten - unter ihnen Günter Brus - die Aktion "Kunst und Revolution" an der Uni Wien. Im darauffolgenden Prozess wird Brus zu einer Haftstrafe verurteilt, vor der er nach Berlin ins Exil flüchtet. In "Das gute alte Westberlin" nimmt Brus die LeserInnen mit auf einen Streifzug durch das Leben, das er mit seiner Frau und seiner Tochter in dieser Zeit führt: sein Alltag (und seine "Allnächte") sind geprägt von Improvisation am Rand des Existenzminimums, spontanen künstlerischen Aktionen, Berauschungen jeder Art und skurrilen Begegnungen - Lebenskunst in jeder Hinsicht. Kein Tagebuch, kein Reiseführer, eher ein Potpourri an Eindrücken, Kommentaren und Beobachtungen über Kunst und Politik, die bürgerliche Gesellschaft und die, die dort nicht dazu gehören (wollen). Brus (be)schreibt präzise, mit messerscharfer Ironie, niemals wertfrei langweilend. Dabei begegnen wir auch Brus' Weg- und Zeitgefährten, darunter Dieter Roth, Gerhard Rühm, Friedrich Achleitner, Wolfi Bauer und Oswald Wiener. Kurzweilige, sprach- und denkgewaltige Lektüre für Bestände mit kunstgeschichtlich interessierten LeserInnen. *bn* Gerhard Huber
Personen: Brus, Günter
Brus, Günter:
¬Das¬ gute alte West-Berlin / Günter Brus. - Salzburg : Jung und Jung, 2010. - 177 S. : Ill.
ISBN 978-3-902497-64-2 fest geb. : ca. ? 22,00
Bildende Kunst - Signatur: KB Brus - Buch