Wer einen Tiger das Jagen lehrt, muss listenreich wie eine Katze sein. (ab 4) (JD) Die Listigkeit der Katzen haben bereits Charles Perrault und die Brüder Grimm in ihrer jeweiligen Version von "Der gestiefelte Kater" literarisch festgehalten; zitiert im postmodernen Figureninventar von "Shrek" wird dieser Kater (mit der Stimme von Antonio Banderas) zum feurig-verschlagenen Actionhelden mit großem Anlehnungsbedürfnis. Wie also wurden aus den listigen Märchenfiguren echte Stubenhocker? (Festzuhalten bleibt: Nichts gegen STUBEN-Hocker!) Der japanische Autor und Illustrator Eitaro Oshima greift ein chinesisches Märchen auf und begründet davon ausgehend den Wesenswandel der Katze in der Figur des Tigers. Wie schon Rudyard Kipling in seinen "Just So Stories" findet auch er für animale Besonderheiten fabelhafte Begründungen, die im Miteinander der Tiere angesiedelt sind: Warum also klettert der Tiger nicht auf Bäume? Es bedarf des gesamten Bilderbuchraums im Quer- und Hochformat, um auszubreiten, wie der ein wenig tumb erscheinende Tiger bei der gewandten Katze in die Lehre geht, um zu erfahren, wie man sich anschleicht, wie man schnell rennt, wie man springt. In seiner Farbwahl vom Fell des Tigers ausgehend, sind es zu allererst Braun- und Rottöne, in die Oshima seine Geschichte kleidet wie die Katze und den Tiger in ihre asiatische Kampfsportkleidung. Großflächig setzt er die dieserart anthropomorphisierten Tierfiguren in Szene, zoomt an deren Training heran und hält deren Mimik immer ein wenig im Indifferenten: Zu Recht, wie sich zeigt, denn: Kaum beherrscht der Tiger das Jagen, wird die Katze zur potentiellen Beute. Doch der feliden List ist auch der Tiger nicht gewachsen. Zu empfehlen ab 4 Jahren. *bn* Heidi Lexe

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Personen: Oshima, Eitaro Gräfe, Ursula

Interessenkreis: von 0 bis 6 Jahre