Geriet der titelgebende Koch gar selbst zum Hauptgang? (DR) Der Wiener Gourmetkritiker Xaver Ypp würde gerne seine Privilegien als einer der ältestgedienten Mitarbeiter seiner Redaktion genießen, doch sein Chef sieht das etwas anders: Er drückt ihm die Ausbildung eines "pubertierenden Geschmacksgenies" aufs Auge. Ypp entdeckt, dass Quentin entgegen dem ersten Eindruck ein ganz umgänglicher und interessanter Teenager ist. Dass sein Lieblingskoch Wang Li angeblich Österreich verlassen hat, freut ihn wiederum ganz und gar nicht. Schließlich keimt ein schrecklicher Verdacht in ihm, der genauere Recherchen in Richtung chinesischer Essgewohnheiten und Kannibalismus erfordert. Als sich Quentins atemberaubende Freundin an ihn heranmacht, fühlt er sich anfangs durchaus geschmeichelt, doch merkt er bald, dass hier noch etwas ganz anderes im Gange ist. Dann schaltet sich auch noch Ypps Bruder Rudolf ein, Mitarbeiter des Heeresnachrichtenamts und so geheim, dass er selbst für den eigenen Bruder nur über eine mit Hilfe eines Bibelcodes ständig neu zu ermittelnde E-Mailadresse zu kontaktieren ist. Zyniker Ypps macht sich so seine Gedanken über Spitzen- Hauben- und sonstige Starköche und die Welt der Küchen- und Kochevents. Die Gier der Schickeria nach Nervenkitzel und noch nie Dagewesenem lässt so manchen ehrgeizigen Kochlöffelschwinger höchst zweifelhafte Wege beschreiten: "Und sie wollen hier eines dieser Restaurants wie in Kanada aufziehen, wo der Gast gefragt wird, ob er die Speisekarte braucht, oder ob er gleich von der roten Liste bestellen will?" Bracharz beweist, dass abgefahrene Geschichten mit schrulligen Typen sich nicht nur humorvoll, sondern auch ausgesprochen spannend lesen. "Der zweitbeste Koch" ist ein echter Treffer für LeserInnen mit Sinn für Humor. Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen. *bn* Anita Ruckerbauer
Personen: Bracharz, Kurt
Bracharz, Kurt:
¬Der¬ zweitbeste Koch : Kriminalroman / Kurt Bracharz. - Innsbruck ; Wien : Haymon, 2010. - 177 S.
ISBN 978-3-85218-634-4 fest geb. : ca. ? 17,90
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Brach - Buch