Aufstieg und Fall einer Zeitung. (DR) Der rätselhafte US-Milliardär Cyrus Ott gründet in Rom eine englischsprachige Tageszeitung. Nach seinem Tod steuert das Blatt unter seinem uninteressierten Sohn dem sicheren Ende entgegen. Nach und nach werden in diesem amüsanten Roman die verschiedenen Menschen hinter der kleinen Zeitung, die 1957 zwölf Seiten und eine Auflage von 15.000 Stück hat, porträtiert. Es entsteht das Bild eines bunten Haufens von Redakteurinnen und Journalisten mit all ihren beruflichen und privaten Vorlieben und Unzulänglichkeiten, wie es realistischer nicht sein könnte. Dabei zeigt sich, dass der Chef-Korrektor, dessen Rotstift und Schikanen jeder fürchtet, außerhalb der Redaktion ein ganz netter Mensch ist. Und auch die Finanzchefin, die von allen nur Miss Buchhaltung genannt wird, ist nicht die Schreckschraube, als die sie oft gesehen wird. Sie versucht nur alles, um dem Konzern die notwendigen Gelder zu entlocken und Kündigungen zu verhindern. Zu würdigen weiß das niemand. Gemeinsam haben sie und noch viele andere, dass sie Angestellte einer internationalen Tageszeitung sind, die vor 50 Jahren gegründet wurde, aber jetzt langsam den Bach hinunter geht. Tom Rachman schreibt über das Metier, in dem er groß geworden und zuhause ist. Hier stimmt jedes Detail. Ein Roman, den man unbedingt lesen sollte! *bn* Hannes Preßl

Personen: Rachman, Tom Biermann, Pieke