Ein einfach zu lesender und dennoch niveauvoller Roman über eine liebevolle Beziehung zwischen Großmutter und Enkelin. (DR) Als die Journalistin Jade vom schlechten Gesundheitszustand ihrer Großmutter erfährt, holt sie diese ohne Zustimmung der Tanten zu sich nach Paris. Diese wollten nämlich ihre geliebte Mamoune, wie sie liebevoll von Jade genannt wird, in ein Heim geben. Großmutter und Enkelin lernen sich neu kennen und lieben und entdecken viele Gemeinsamkeiten wie die Liebe zur Literatur. Jade erfährt, dass ihre Großmutter eine sehr belesene Frau ist und dies jahrelang all ihren Lieben bewusst verheimlicht hat. Jade gesteht Mamoune daraufhin, dass sie gerne Schriftstellerin wäre und bereits an einem Buch arbeitet. Die Autorin Frédérique Deghelt zeigt in ihrem Roman, wie zwei Generationen unter einem Dach zusammenwohnen und dabei einen von Respekt, Würde und vor allem Liebe geprägten Umgang pflegen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Großmutter und der Enkelin erzählt. Die so aufgebaute Handlung lässt zu, dass man jederzeit das Lesen unterbrechen kann, ohne den Faden zu verlieren. Es stellt sich bei dem Buch eigentlich nur eine Frage: Warum der Titel "Frühstück mit Proust"? Der Roman nimmt kein einziges Mal Bezug auf diesen. Alles in allem: Ein Buch, das man gerne nach einem anstrengenden Tag zur Hand nimmt, um sich darin zu vertiefen. *bn* Edith Ratzberger

Personen: Deghelt, Frédérique Nattefort, Anja