Die seltsame Geschichte des namenlosen Grauen, der erst gar nicht glauben kann, dass ihn jemand zum Freund haben möchte. (ab 8) (JE) Der Graue lebt mit seiner kranken, meist schlafenden Mutter in einer winterlich düsteren deutschen Großstadt. Der Vater arbeitet im Ausland. Der Bub ist so einsam, dass niemand seinen echten Namen weiß, alle - sogar die Lehrerin und seine Mutter - benennen ihn nur nach seiner Haar- und Gesichtsfarbe. Als er das Gefühl hat, völlig in der Grautinte zu versinken, beginnt sich Huma, seine Klassenkollegin, für ihn zu interessieren. Von ihr lernt er einige arabische Wörter und erfährt, wie man selbst Kaugummis machen kann. Doch auch in Humas Persönlichkeit gibt es dunkelgraue Flecken: Ihre Mutter ist gestorben; mit ihrem schweigsamen Vater, der zwar Tierarzt ist, aber von einem Kaugummikiosk leben muss, übersiedelt sie von einem Land ins nächste. Zwischen den beiden Außenseitern, dem introvertierten Grauen und der lebhaft kommunikativen Huma, entwickelt sich eine zögerliche Freundschaft; schließlich findet der Graue nicht nur seinen Namen und kindlichen Lebensmut wieder, er erfährt zum ersten Mal, was es heißt, ein Freund und fröhlich zu sein. Der dichte Text des abwechslungsreichen Buches der libanesisch-deutschen Autorin Andrea Karimé spielt mit der Sprache, lässt gedankenanregende Nebenhandlungen zu: Der Graue spricht die arabischen Wörter nach, entdeckt darin Anklänge an Bekanntes, auch Namen werden gedeutet und tragen wie die kreativen Wortbildungen, z.B. Verflixung, zur zunehmend heiteren Stimmung im Buch bei. Die Illustrationen von Anne-Kathrin Behl leben vom Kontrast zwischen der bunten Huma und der grauen Welt, die sich zum Ende hin immer mehr aufhellt. *bn* Wolfgang Moser

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Personen: Karimé, Andrea Behl, Anne-Kathrin

Interessenkreis: von 06 bis 10 Jahre