Von tragischen Schicksalsschlägen und der tröstenden Kraft der Freundschaft. (ab 14) (JE) Malen befreit seinen Kopf, bringt ihn zur Ruhe, den 13-jährigen Jungen mit den intensiv grün leuchtenden Augen, den Sonderling, dessen manisch-depressive Mutter auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Nach diesem Schicksalsschlag zieht Ich-Erzähler Luke mit seinem alkoholkranken Vater in das düstere Städtchen Duerdale - dem schmerzlichen Bruch in ihrem Leben soll ein Neuanfang folgen. Ausgerechnet Jon, der eigenbrötlerische, nervöse Junge aus der Nachbarschaft mit den opahaften Klamotten, der eines Tages vor der Tür ihrer zwar neu erstandenen, aber heruntergekommenen Bruchbude steht, hilft ihnen zurück ins Leben. Als Jon, der in einem verwahrlosten Messie-Haushalt wohnt und Angst hat, ins Heim gesteckt zu werden, Hilfe braucht, sind seine neuen Freunde für ihn da. Mit Alkoholsucht, manischer Depression, Mobbing, Messie-Syndrom und dem viel zu frühen Tod eines Elternteiles packt Robert Williams viele Probleme in den 185 Seiten umfassenden Coming-Of-Age-Roman. Es ist ein stilles Buch über zwei Außenseiter auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden geworden, ein Roman in ruhigem, mitunter poetischem Erzählton, der ohne großen Spannungsbogen auskommt und von der Kraft der Freundschaft und der Auseinandersetzung mit Tod und Trauer erzählt: "[.] ich verstand, dass das Leben nicht für alle aufhört, nur weil es bei einem selbst so ist." (S. 10) Traurig, ernst und melancholisch, dennoch voller Hoffnung und Trost, sehr empfehlenswert für LeserInnen ab 14. *bn* Cornelia Gstöttinger
Personen: Williams, Robert Jakobeit, Brigitte
Williams, Robert:
Luke und Jon : Roman / Robert Williams. Aus dem Engl. von Brigitte Jakobeit. - Dt. Erstausg., 4. Aufl. - Berlin : Berliner Taschenbuch-Verl., 2011. - 185 S.
ISBN 978-3-8333-0703-4 kart. : ca. ? 9,20
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Willi - Buch