Der Versuch eines Romajungen, sich in die Gesellschaft einzugliedern. (DR) Der tschechische "Herr der Diebe" heißt Andrejko und stammt aus einer Romasiedlung in den ostslowakischen Waldkarpaten. Den anderen Roma fällt er zum ersten Mal auf, als er dem berüchtigten Onkel Fero seine Goldketten klaut. Dieser nimmt ihn daraufhin mit nach Prag, damit etwas "Ordentliches" aus ihm werde. Nach ihrer Vertreibung folgt auch der Rest des lärmenden, feiernden, musizierenden und vor allem lustvoll lebenden Zigeunervolks. In den lauten Zeilen über das bunte Leben eines Randvolkes schwingt auch die Last ihrer Geschichte mit, die von Vertreibung, Ausgrenzung, Existenzangst und Revierkämpfen geprägt ist. Als Zigeuner abgestempelt, hat Andrejko es in der Schule und auch in der Arbeit schwer und oft scheint es, desto mehr er sich einzugliedern versucht, desto mehr wird er von der Gesellschaft verstoßen. Zurück am Ort seiner Kindheit beginnt erneut der Kampf um Akzeptanz im Dorf. Trotz der vielen negativen Aspekte, die dieses Nomadenleben mit sich bringt, finden sich immer wieder Momente der Geborgenheit. Als Leser bekommt man einen lebensnahen Einblick in einen Themenbereich, den man sonst nur von den Medien kennt. Fazit: Ein berührendes, überraschendes, interessantes und sehr besonderes Buch. *bn* Katharina Ferner
Personen: Smaus, Martin Profousová, Eva
Smaus, Martin:
Mach mal Feuer, Kleine : Roman / Martin Smaus. Aus dem Tschech. von Eva Profousová. - Dt. Erstausg. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2011. - 358 S.
ISBN 978-3-423-24827-3 kart. : ca. ? 15,40
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Smaus - Buch