Der endlose Strom von Assoziationen eines nach sich selbst Suchenden. (DR) Der Ich-Erzähler schlendert, während er auf den Anschlussflug wartet, durch den Abflugbereich des Brüsseler Flughafens. Er kauft im Duty-free-Laden ein paar Geschenke ein und konsumiert Getränke in einer Bierbar. Dann besucht er noch die Kapellen und Beträume des Flughafens. Vor allem aber beobachtet er ununterbrochen seine Umgebung und schaut sich selbst beim Beobachten zu. Zugleich denkt er über den Beobachtungsvorgang nach. In diesem durch keinen Absatz oder Punkt unterbrochenen Bewusstseinsstrom tauchen aus dem Assoziationsmeer einige Erinnerungsinseln auf. Der Ich-Erzähler vergegenwärtigt sich Erlebnisse auf seinen Reisen, die er als Fotograf unternommen hat. Er denkt über seinen Fotografielehrer nach und erinnert sich an Theresa, die wichtigste Frau in seinem Leben. Dabei versucht das erzählende Ich immer wieder, die Eindrücke zu ordnen und der Art der Verbindungen zwischen den Impressionen und den davon ausgelösten Erinnerungen auf die Spur zu kommen. Obwohl in diesem erzählenden Text kaum eine Handlung existiert, haben die Beschreibung und das Zerlegen der Wahrnehmung in Mikroelemente einen gewissen Reiz. Dieser Sog hat seine Ursache in der sprachlichen Qualität von Bayers Beobachtungsprosa. Damit trifft der Wiener Autor den Nerv einer neuen Generation von Mediennutzern. Bayer gelingt es, die Wahrnehmungsmuster und das Lebensgefühl dieser Facebook-Generation nachvollziehbar und literarisch interessant darzustellen. Ein empfehlenswertes Buch. *bn* Karl Vogd
Personen: Bayer, Xaver
Bayer, Xaver:
Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen : Erzählung / Xaver Bayer. - Salzburg : Jung und Jung, 2011. - 118 S.
ISBN 978-3-902497-87-1 fest geb. : ca. ? 16,80
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Bayer - Buch