Deutschland und Namibia, historische und aktuelle Verbrechen, diplomatische Schachzüge und politische Intrigen bilden den Hintergrund für einen spannenden Krimi. (DR) Was mit "Die Stunde des Schakals" begann, erhält mit "Der lange Schatten" eine weitere Fortsetzung. Diesmal spielt der Roman nicht nur in Namibia, sondern zum Teil auch in Deutschland, denn Jaumann thematisiert die Verbrechen der Deutschen in der Kolonialzeit. Mit großem Können integriert der Autor realen Hintergrund in seine Story. Und so erfährt man viel über die Kolonialzeit in Namibia sowie darüber, wie zögerlich es mit der Aufarbeitung vorangeht. Zur Handlung: Die Frau des deutschen Botschafters in Windhoek wird entführt. Mit ihr ein schwarzer Bub, den sie adoptieren will. Clemencia Garises - die den Dienst bei der Polizei quittiert hat und jetzt eine Firma für Personenschutz und Privatermittlungen leitet - war für ihren Schutz zuständig. Klar, dass sie jetzt alles daransetzt, die beiden zu finden, bevor das Ultimatum der Entführer abläuft. In Freiburg wird des Nächtens der Schädel des deutschen Rassenforschers Eugen Fischer aus seinem Grab geraubt. Kurz darauf wird in Berlin ein Polizist bei einer Routinekontrolle erschossen; von einem Mitglied der namibischen Delegation, die in Berlin weilt, um in der Kolonialzeit geraubte Hereroschädel zurückzuholen. Claus Tiedtke, Journalist und Clemencias Ex-Freund, begleitet die Delegation und kontaktiert sie wegen der Vorfälle in Deutschland. Schnell ist den beiden klar, dass diese mit den Geschehnissen in Windhoek zusammenhängen und in Wirklichkeit viel mehr dahintersteckt. Doch was? Es bleibt bis zum Schluss spannend. Sorgfältig führt einen Jaumann durch überraschende Wendungen und über neue Informationen hinweg ans Ziel. Gerade für Bibliotheken müsste das Buch daher ideal sein - der Autor ist bekannt und die Qualität stimmt.

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Serie / Reihe: Die Clemencia Garises Trilogie 3

Personen: Jaumann, Bernhard

Schlagwörter: Kriminalroman