Ratgeber, der sich speziell an Frauen wendet, um sie zu ermutigen, sich nicht durch anerzogenen Perfektionismus von ihren Plänen abbringen zu lassen. Reshma Saujani, Amerikanerin indischer Herkunft, kündigte mit 33 Jahren eine gut dotierte Stelle in der Finanzbranche, um für ein politisches Amt zu kandidieren. Als sie damit nicht erfolgreich war, analysierte sie Zusammenhänge und Hintergründe, die sie bis dahin gehindert hatten, das Risiko eines Scheiterns einzugehen. Sie entdeckte einen großen Anteil an dieser Haltung in der Erziehung von Mädchen, die vor allem auf Perfektion abzielt. Die Autorin bringt zahlreiche Beispiele von erfolgreichen Frauen, die aber "insgeheim weinen" (siehe S. 54), weil sie sich damit überfordern, in allem perfekt sein zu wollen. Das Buch selbst umfasst drei Teile: "Wie Mädchen Perfektionismus antrainiert wird", "Brave is the New Black - Mut ist angesagt" und schließlich "Abschied vom Perfect Girl - der Weg zu mehr Mut". Einige Leserinnen werden sich in mancher Hinsicht voll verstanden fühlen und in einzelnen Kapiteln wiedererkennen. Dennoch: Es ist ein sehr amerikanisches Buch! Es hilft wenig, wenn die Autorin immer wieder ein "schwesterliches Wir" betont (z. B. "Das alles sind gute Nachrichten für uns Frauen (...). So, wie wir gelernt haben, Perfect Girls zu sein, können wir jetzt lernen, mutige Frauen zu sein." S. 108), diese Gemeinsamkeit ist künstlich erzeugt und bei individuell anderen Erfahrungen nicht stimmig. Den berufliche Werdegang übers College und der dazugehörigen Gruppendynamik kennen wir in Europa so nicht. Auch die pauschalierende Betonung von Jungen und deren Eigenschaften, wie z. B. Risikobereitschaft, und Mädchen, die beispielsweise öfter unter Kontrollzwang leiden würden, ist irritierend. Fazit: Ein Ratgeberbuch, das eher in größeren Beständen gut aufgehoben ist.

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Personen: Saujani, Reshma Rudloff, Susanne

Schlagwörter: Frauenprobleme,historisch u.aktuell