Darsteller: Spencer Tracy, Sidney Poitier, Katharine Hepburn, Katharine Houghton, Cecil Kellaway
Komponist: Frank Devol
Katharine Hepburn und Spencer Tracy, das innigste und zauberhafteste Filmpaar, als stolze Eltern einer wohlgeratenen Tochter, die ihren Mann fürs Leben zuhause vorstellen will. Sie haben gehört, dass er gut aussieht und ausgezeichnete Karriere-Aussichten hat, doch dann geschieht etwas Unerwartetes... Die beiden versuchen sich wie einfühlsame, kultivierte Leute zu benehmen, doch es gibt eine Fülle von Problemen und Lächerlichkeiten, während sie herausfinden, dass sie wohl doch nicht so tolerant sind, wie sie dachten. Sindney Poitier spielt den Schwiegersohn in spe und Katharine Houghton die Tochter in Stanley Kramers tiefgründiger Darstellung von Vorurteilen und sozialen Schranken.
"Rat mal, wer zum Essen kommt" war 1967 ein wichtiger Film und ist es auch heute noch. Filmhistorisch betrachtet, erlangte er Bedeutung, weil es Spencer Tracys letzter Film war. Nur wenige Tage nach den Dreharbeiten starb Tracy an einem Herzinfarkt. Darüber hinaus ist der Film wichtig, weil er Toleranz in einer Zeit predigt, in der diese alles andere als selbstverständlich war. Als der Film enstand, waren gemischtrassige Ehen in mehr als einem Dutzend amerikanischer Staaten gesetzlich verboten, erst 1967 änderte sich dies. Insofern sieht man, wie sehr der Film damals am Zahn der Zeit war - und er ist es heute auch noch. Denn obschon gemischtrassige Beziehungen heute weit häufiger vorkommen und kein solch großes Tabu mehr darstellen, sind sie dennoch alles andere als Normalität. Auch darum hat der Film nichts an Brisanz verloren, auch wenn man ihm das Jahr der Entstehung ansieht und der eine odere andere Dialog schon etwas hölzern daherkommt. Doch dies sind Kleinigkeiten, die man übersehen kann und muss. Leider gibt es ein Element, das die Geschichte etwas schwächt, weswegen das Drehbuch auch keine volle Punktzahl erhält. Es ist die gezwungene Situation, die hier etabliert wird, denn aus heutiger Sicht würde der Vater sich wohl weniger Sorgen machen, weil eine gemischtrassige Ehe auf viele Probleme stößt, sondern weil Joey und John heiraten wollen, obwohl sie sich gerade mal zehn Tage kennen. Und nach zehn Tagen, die man im Urlaub auf Hawaii verbrachte, kann niemand allen Ernstes sicher sein, den Bund fürs Leben zu schließen. Das ist eigentlich die Crux dieser Beziehung, den bis dato war es ein Urlaubsflirst, eine Schönwetterbeziehung, aber ob sie im wahren Leben bestehen kann, ist noch nicht erwiesen. Natürlich musste der Autor diesen Kunstgriff nutzen, um die Dramatik der Situation und das drängende Gefühl der davonlaufenden Zeit zu erschaffen, aber im Rückblick schwächt es den Gesamtfilm ein wenig.Das ändert jedoch nichts daran, dass "Rat mal, wer zum Essen kommt" ein großer, ein wichtiger Film ist, dessen Brisanz auch heute noch vorhanden ist. Fazit: Klassiker mit großartigen Darstellungen. Ein wichtiger Film, den man gesehen haben sollte!

Freigegeben ab 6 Jahren.

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Serie / Reihe: 40th Anniversary Edition

Schlagwörter: DVD-Video Drama: Tragödie, Liebesfilm, Familienepos, Melodram, Kinder- und Jugendproblematik (Spielfilme auf DVD) Rassismus