Der ehemalige ARD-Chefkorrespondent in Tel Aviv berichtet hier persönlich und faktenreich über die Israelische Gesellschaft, die immer mehr zersplittert und sich radikalisiert, Israels Verhältnis zu den arabischen Staaten und die Geschichte des Landes. Rezension: Richard Chaim Schneider ist der Sohn ungarischer Shoah-Überlebender. Er war über 10 Jahre lang ARD-Chefkorrespondent in Tel Aviv und liefert in seinem neuen Buch sehr persönliche Insider-Einblicke. Zuletzt zum Thema: B. Segenreich: "Fast ganz normal: Unser Leben in Israel". Schneider findet sehr kritische Worte zur Israelischen Gesellschaft sowie zur Innen- und Aussenpolitik, seine grosse Sympathie für das Land ist jedoch durchgehend spürbar. Er beklagt einen Rechtsruck, ähnlich wie in Europa und warnt vor der Gefahr dass Israel ein "Gottesstaat" werde. Das Besatzungssystem drohe die Seelen der Israelis "aufzufressen". Er bestaunt Tel Aviv als internationale Hightech-Metropole, betrachtet Netanyahu als schrecklichen aber realistischen Politiker, begründet, warum die Palästinenser für die Israelis eigentlich "keine Rolle spielen" und beklagt den längst nicht überwundenen Antisemitismus. - Spannende Erlebnisse wechseln ab mit differenzierten Fakten. Flüssig geschrieben. Vor "Palästina - Vertreibung, Krieg und Besatzung" (2018) und ergänzend zu P. Shimon (2018). (2)
Weiterführende Informationen
Personen: Schneider, Richard Chaim
Leseror. Aufstellung: Wirtschft&Soziales → Einzelthemen
Schneider, Richard Chaim [Verfasser]:
Alltag im Ausnahmezustand : mein Blick auf Israel / Richard C. Schneider. - 1. Auflage. - München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2018. - 293 Seiten ; 22 cm. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-421-04329-0 Festeinband : circa EUR 20.00 (DE), cir
Politik (Allgemeines) - Signatur: Wirtschft&Soziales; Einzelthemen - Buch